Baustopp, Abriss und Neubau

Ja richtig gelesen, nach langen und reiflichen Überlegungen wird es meine aktuelle Anlage nicht mehr lange geben, ich werde sie abbauen und alles Brauchbare recyclen und einlagern.

WARUM?

Ich könnte stundenlang darüber philosophieren, warum ich nun mich dazu entschieden habe, daher hier ein paar grundlegende Infos wieso:

  1. Es beginnt schon mit dem Unterbau. Da ich mich entschieden habe, vor allem preiswert bauen zu wollen, sind einige Stellen alles andere als optimal geworden. Von verzogenen Rahmen bis schiefen Ebenen und fehlenden Befestigungsmöglichkeiten ist alles dabei, ein schier unendliche Kette von Problemen.
  2. Fehlendes Werkzeug und mangelnde Erfahrung führten im Rohbau immer wieder zu Problemen, die sich im eigentlichen Anlagenbau nicht mehr kompensieren lassen.
  3. Segmente bei Anlagen mit mehreren Ebenen können nicht sauber funktionieren ohne stabilen Unterbau. Es gibt einige Übergänge, die immer wieder für Schläge, Entgleisungen und Kontaktprobleme sorgen. Sehr ärgerlich, gerade wenn man von einem entspannten Fahrbetrieb träumt.
  4. Die Verkabelung war von Anfang an viel zu chaotisch durchgeführt und schlampig ausgeführt. Die Märklin Verteilerleisten mit Steckern sind nicht betriebssicher, immer wieder rutschen die Stecker aus den Buchsen oder Drähte rutschen aus den Steckern.
    Bei jedem Testbetrieb bin ich erst einmal am Suchen, wo denn der Strom bleibt.
  5. Verschiedene Weichen Antriebe sind auf Dauer belastend. Zumal ich die Erfahrung machen musste, dass die Steinzeit PECO Antriebe nicht wirklich taugen und das vor allem die Conrad Antriebe auch immer wieder gerne streiken. Servos mit vernünftiger Elektronik sind das A und O! Auch wenn es finanziell manchmal schmerzt, meine neue Anlage wird nur noch Servos bekommen.
  6. Gleistrassen auf mehreren Ebenen sind ohne passendes Werkzeug und Material auf kurz oder lang Störstellen im Betrieb. Schon nach einem Jahr muss ich mir eingestehen, das einige Stellen auf der Anlage einfach nicht zuverlässig arbeiten.
  7. Kabelorganisation und Dokumentation muss Pflicht sein! Da gibt es nicht weiter dazu zu sagen, ich hab es nicht gemacht und fluche nun wie ein Ochse, jedes Mal…
  8. Genau Planung für alle Elemente inkl. der Elektronik muss VORHER stattfinden, nicht mitten im Bau.
  9. Radius 330 mm ist bei übermäßiger Verwendung ein Störfaktor sonders gleichen.
  10. Der Bahnhof sollte am vorderen Anlagen Rand liegen. Nur so kann man diesen ordentlich bauen und daran arbeiten, auch an der Oberleitung und bei Gleisputz Aktionen.
  11. Anlagentiefen von 90 mm oder mehr sind ein NOGO, wenn man nur von einer Seite rankommt. Ab sofort heißt es, maximal 80 cm (falls Wendekreis nötig) und ansonsten maximal 70 cm! Mein Rücken wird es mir danken und ein entspanntes Arbeiten sind dann möglich.
  12. Der Schattenbahnhof muss von oben eingreifbar sein. Alles Anderes ist Kokolores und führt auf Dauer zu Frust. Ich mach diese Erfahrung inzwischen täglich.

Die obige Liste ist mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges, auch der Gleisplan, trotz fast jahrelanger Planung, grooved einfach nicht mehr. Und ich wollte einfach zu viel.

Ich werde die Anlage nicht sofort abreißen, das wird mit Sicherheit noch ein wenig dauern, aber ab sofort heißt es BAUSTOPP. Positiv ist, das ich mich nun mit der Findung eines neuen Konzeptes beschäftigen kann und auch Dinge tuen kann, die ich vernachlässigt habe. Außerdem ist ein Ende des aktuellen Bauwerkes trotzdem heilsam, wenn man sich gefühlt total verrannt hat.

Ich habe schon ein paar Ideen, hier die grundlegenden Gedanken:

  • Punkt zu Punkt Betrieb mit kleinen Bahnhof und Abstellgruppe eventuell als Fiddle Yard
  • Eine Ebene anstatt 3, ein wenig Steigung mit kleiner Paradestrecke wird aber trotzdem kommen
  • Unterbau vom Fachhandel (keine Experimente mehr)
  • Segmentbauweise ist weiterhin gesetzt, aber nur noch auf einer Ebene und Gleistrennung nur bei Bedarf, logisch muss der Gleisplan das unterstützten (keine verdeckten Segment Übergänge mehr)
  • PECO Gleise und Weichen auch weiterhin gesetzt, eventuell Mischung mit einigen BEMO Standard Gleiselementen (vor allem Kurven)
  • Radius nur im Ausnahmefall 330, eher 400 mm, ansonsten mindestens 500 mm und mehr

Die ersten groben Entwürfe werde ich bald posten, also stay tuned!

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