Neustart und Unterbau
Am 05.02.2015 war es soweit und die Post brachte mein (schweres) ersehntes Paket. Darin waren die Teile für die ersten drei Segmente meiner neuen Anlage (A bis C). Bei Eis und Schnee schleppte ich das schwere Teil in das Zimmer, welches zukünftig als Heimat für meine Anlage dienen wird.
Ich war echt begeistert, nicht nur die Qualität der Teile, auch das verwendete Holz hätte ich in der Qualität nie im Baumarkt bekommen. Alles in Allem hat sich die Investition definitiv gelohnt.
Mit Hilfe der beiliegenden Anleitung und den Hinweisen ging der Bau der ersten beiden Segmente flott von der Hand. Nach einer Stellprobe und dem Ausrichten war die Plattform für die ersten Arbeiten nach zwei Tagen fertig gestellt.
Nach einer Aufräum Aktion und einer spontanen Änderung der Konstruktion (ich Dödel hab bei all den Planungen den hervorstehenden Heizkörper übersehen) worden die ersten beiden Segmente dann verbunden. Ich muss die Breit noch einmal um 5 cm kürzen, zum Glück hatte ich eh schon eine Toleranz von 10 cm vorgesehen.
Auch das Verbinden der Segmente funktionierte auf Anhieb.
Nun konnte es endlich mit den eigentlichen Modellbahn Bauarbeiten losgehen.
Segment A oder „Das Wendel“
Starten wollte ich mit dem linken Rand der Anlage. Hier befindet sich in Zukunft ein Gleiswendel, der die Strecke von der Ebene 0 (0 cm) auf 12 cm bringen soll (Ebene 1). Erreicht wird durch das einen Wendel mit 800 mm Durchmesser und einem Gleis Radius von 352 mm. 1 1/2 Wendungen bei einer Steigung von 3,7 % sind dafür notwendig. Da ich auf meiner Anlage keine mega langen Züge fahren lassen möchte, ist das noch vertretbar, sonst wäre bei 3 % Schluss gewesen.
Der Wendel ist auch eine „Fremdfertigung“, aber mir war das wieder recht. Mir fehlt nicht nur das Werkzeug, um solche Trassen Bretter so zu sägen, noch habe ich das feine Händchen dafür. Der Aufbau ist so wirklich denkbar einfach. Die Gewindestangen werden in gebohrten Löchern befestigt. Am Rande habe ich Einschlagmuttern verwenden müssen, da hier ja der Rahmen vom Unterbau sitzt. Auf die Gewindestangen werden dann die Trassen Bretter gesteckt und von unten und oben mit Schrauben und Unterlegscheiben gesichert. Mit Hilfe eines Lineals werden dann die vorher berechneten Höhen exakt mit den Schrauben eingestellt. Am ersten Halbkreis wird noch ein (mitgelieferter) Keil als Auffahrt montiert. Danach werden dann die ersten Gleise (und Kabel) verlegt, da man ja diese später nicht mehr erreichen kann.
Nach zwei Tagen waren alle drei Halbkreise montiert und ausgerichtet.
Für den Wendel habe ich mich (aus Erfahrung der ersten Anlage) für fertige Gleisstücke entschieden. Verwendet wurde das Bettungsgleis von Tillig. Das ist zwar für die Spur TT gedacht, aber mit 2,0 mm Profilhöhe ist es fast kompatibel mit dem PECO Gleis (1,9 mm). Durch einen kleinen versteifen Teil an den Übergängen und mit Hilfe der Bettungsgleisverbinder sind die Übergänge perfekt gelungen.
Es ist echt erholsam, solche Radien einfach durch Aneinander Stecken schnell und unkompliziert bauen zu können. Wenn ich da an meine Kurven mit PECO Flexgleis und deren Zähmung denke, was für ein Unterschied 😉
Nach einem Tag trocknen (die Bettungsgleise sind punktuell mit Kleber fixiert), konnte ich einige (erfolgreiche) Testfahrten durchführen. Der Wendel ist damit fertig.
Elektronik und Kabel, Kabel und viel Löten
Eigentlich hatte ich den Part bei der ersten Anlage schon hinter mir, nun geht es wieder von vorne los. Nur gibt es dieses Mal ein paar Unterschiede. Von Anfang an sind unter der Platte zwei Kabelkanäle vorgesehen, die sämtliche Hauptleitungen (Digitalspannung und Masse, Zubehör 1 und 2) aufnehmen. Punktuell sind dann Verteiler vorbereitet worden und werden auf Korkmatten unter der Anlage montiert. Sämtliche Kabel sind gelötet oder durch Lüsterklemmen fixiert. Bananenstecker und Co. sind out, der Kram hat nie gehalten auf Dauer.
Wie gehabt sind zwischen den Segmenten (ordentliche) Stecker im Einsatz, die im Bedarfsfall gelöst werden können. Die Anlage muss zerlegbar bleiben.
Ein dritter Kabelkanal dient der Aufnahme der Rückmelder Leitungen. Ich will diese Kabel soweit wie möglich von anderen stromführenden Kabeln halten, um sogenannte „Irrläufer“ und „Fehlauslöser“ zu vermeiden.
Als Kabel kommt zum größten Teil die bewähre 2 x 0,75² Kupferlitze zum Einsatz. Dieses ist nicht nur strom fest, sondern auch bombig isoliert.
Ich treibe dieses Mal auch ein aufwendiges Kabel „Management“. Sämtliche Leitungen, Anschlüsse und Elektronik Teil sind durchnummeriert und entsprechend gekennzeichnet. Auch wenn man es irgendwie gefühlt nie braucht, das sollte die spätere Fehlersuche deutlich vereinfachen.
Nu aber und weiter
Wie man sieht ist schon einiges geschafft, es gibt aber noch eine Menge zu tun.
- Gleisplan der ersten Teils des Bahnhofs übertragen (Wichtig: Positionen Weichenantriebe und Oberleitungsmasten vorbohren, damit man im Untergrund nichts verbaut, was man später anbohren kann)
- Kabelkanäle unter Segment B verlegen
- Hauptleitung und Verteiler anbringen
- Module montieren (Signale, Weichen, Rückmelder)
- Gleise und Weichen verlegen
- Signale aufstellen
- Alles verkabeln (Das wird weh tun)
Und vieles, vieles mehr 😉