1.28 Bautagebuch Erweiterung/FiddleYard: Unterbau (1/3)

In loser und zeitlich nicht fixierter Reihenfolge werde ich ab sofort über den Umbau meiner Segment Anlage berichten.

Über den groben Plan hatte ich ja schon an anderer Stelle geschrieben, doch nun endlich sind die ersten Arbeiten am Laufen, Zeit darüber zu schreiben.

Meine ursprüngliche Idee, alles zu filmen und dann auf YouTube zu laden, habe ich verworfen. Nichts gegen Modellbahn YouTuber, aber Vieles sieht eher gewollt, aber nicht gekonnt aus.

Schritt 1, Planung

Bevor ich mich eiligen Schrittes an die Beschaffung der Holzlatten machte, habe ich nach dem Aufbau des IKEA Ivar Regals die entsprechenden Maße ermittelt. Leider musste ich auch feststellen, dass ich meinen jetzigen Rahmen des alten Fiddle Yard nicht mehr verwenden kann, da dieser einfach zu lang ist, um ihn in das Regal heben zu können von vorne.
Von daher ist ein kompletter Neubau unumgänglich, leider.

Überblick Um-/Neubau
Überblick Um-/Neubau

Auf der neuen Paradestrecke wird eine Steigung von 2% nötig sein, um die Höhen Differenz zwischen Hauptanlage und Regal ausgleichen zu können. Die etwas größere Höhe im Regal resultiert aus der Tatsache, dass unter dem ganz rechten Boden Platz genug für einen Wäschetrockner bleiben musste.
Aber zum Glück lies sich das alles durch eine geschickte Planung regeln.

Aus den Maßen und der räumlichen Situation (und ständigem Prüfen der Maße) ist dann der genaue Plan abgeleitet wurden. Was bei einer Segment Anlage immer berücksichtigt werden muss, ist die Tatsache, das keine Weichen an den Segmentkanten liegen dürfen. Aus diesem Grund sind die Maße der Abstellung etwas schräg geworden, aber nur so lässt sich der Plann später umsetzen.
Entstanden daraus sind insgesamt sechs Segmente, die nun einen entsprechenden Unterbau bekommen sollen. Insgesamt sechs Rahmen und sechs Füße sind im ersten Schritt zu bauen bzw. anzupassen, damit der erste Teil des Unterbaus fertig gestellt werden kann.

Schritt 2, Schema

Aus den Vorgaben des Plans und der Segmente hat sich der folgende schematische Aufbau ergeben.

Schema
Schema

Kurz zu den Segmenten:

  • Segment 4 und 5 bilden die Grundlage für die neue Parade Strecke
  • Segment 6 wird ein Diorama für die Ecke im Regal
  • Segment 7, 8 und 9 bilden die Grundlage für den neuen Fiddle Yard

Nur die Segmente 4 und 5 stehen auf dem Boden und benötigen Füße, alles andere liegt direkt auf einem Regalboden. Das Raster der Ivar Regale allerdings machte es notwendig, für die Rahmen im Regal ein anderes Holzprofil zu wählen, doch dazu gleich mehr.

Für die einzelnen Segmente habe ich dann die entsprechenden Leisten in Wintrack eingeplant und positioniert. Das ist schon vorher sehr wichtig, da ich die Segmente der Paradestrecke dieses Mal in offener Rahmenbauweise mit Spanten erstellen werde (sowie das Eck Segmenet) und im Fiddle Yard auch wieder eine manuelle Schiebebühne für die Loks benötigt wird.
Normalerweise würde man die Quer- bzw. Stützleisten eher gleichmäßig verteilen (ca. in der Mitte oder alle 50 cm), in meinen Fall muss ich meine Anforderungen und auch die Position der Spanten für die Segmente berücksichtigen.

Im Plan des Schemas kann man dies gut erkennen, die exakten Maße habe ich dann aus dem Gleisplan und der Lage der Spanten ermittelt oder aus den Anforderungen, z.B. des Fiddle Yard.

Schritt 3, Ermitteln des Bedarfs und Kniffe

Anhand des Schemas ergibt sich eine ziemlich konkrete Liste von Leisten, die ich für meinen Rahmen benötigte. Für die Rahmen selbst habe ich mich vorher auf der Internetseite meines Baumarkts informiert, welche Leisten überhaupt verfügbar sind.

Für die frei stehenden Segment Rahmen verwende ich ein gehobeltes Glattkantbrett mit der Stärke 16 mm und der Breite 60 mm. Die Breite wird meist so angegeben, das das Brett liegt. In unserem Fall steht es, also sollte man die Breite quasi als Höhe interpretieren und die Stärke als Tiefe.

Dieses Maß entspricht den Maßen der Rahmen meiner ersten Segmente. Eventuell sollten man für die offene Rahmenbauweise mit Spanten eher höhere Bretter verwenden, um die Stützen für die Spanten besser befestigen zu können (Thema Spanten kommt im 2. Teil des Unterbaus).
Für das Regal, um die Abweichung der Regalbretter zu den normalen Segmenten auszugleichen, habe ich Bretter mit der Stärke 24 mm und 44 mm Breite verwendet. Meine errechnete Toleranz, um den Fiddle Yard erreichen zu können, betrug inkl. Rahmen, Platte und Schalldämmung 5,5 cm. Mit 44 mm, 8 mm Platte und 3 mm Dämmung komme ich daher exakt auf die 5,5 cm, das sollte passen.

LängeAnzahlBrett
116 cm460x18
36,4 cm1060x18
50 cm244x24
34,2 cm 444x24
80 cm244x24
70 cm244x24
55 cm244x24
35,2 cm1144x24

Aus dem Bedarf ergab es sich, das ich insgesamt 4 Bretter 2500x60x18 und 5 Bretter 2500x44x24 brauchte. Klingt etwas nerdig und verschroben, aber lieber vorher kalkulieren und dann im Baumarkt nicht erst anfangen müssen zu rechnen 😉

Tipp
Damit die endgültigen Maße der Rahmen passen, muss man sich immer eine Seite aussuchen, die das führende Maß vorgibt. In meinen Fall sind das die Längskanten, im Schema sind diese daher auch etwas dicker eingezeichnet. Die Querleisten müssen entsprechend dann um die Stärken der verwendeten Bretter gekürzt werden, bei einem normalen Rahmen um den doppelten Wert.
In meinem Beispiel waren das für die Segmente 4 und 5 2×18 mm, also insgesamt 36 mm, was im Resultat (40 – 3,6) 36,4 cm machte.

Wer wie ich über keine vernünftige Kreissäge mit entsprechenden Platz verfügt, vom Dreck mal abgesehen, sollte sich die Bretter direkt im Baumarkt zusägen lassen. Ich habe mich da auch immer geziert, aber es ist nun mal ein Service, den man einfach nutzen sollte.

Tipp
Das Holz sollte man im vorgesehenen Raum der Anlage ruhig ein paar Tage liegen lassen, damit es sich an dessen Klima gewöhnen kann. Gerade das Holz im Baumarkt wird nicht immer trocken gelagert und oft auch im freien bei deutlich kühleren Graden.

Schritt 4, Zusammenbau

Für den Bau der Rahmen verwendete ich folgende Materialien und Werkzeuge. Das ist nur als Tipp zu sehen, hier kann natürlich jeder nehmen was er will.

  • 3,5×30 Spaxx Schrauben
  • Holzleim, klassisch, nicht verdünnt 😉
  • Akku Schrauber mit 2’er Bohrer
  • Mini Akku Schrauber mit Kreuzschlitz
  • 90° Winkelklemmen (4 Stück minimal)
  • Stahldreieck
  • Bleistift oder anderen Stift

Der Zusammenbau ist sehr simpel, man muss sich davor nicht scheuen. Man sollte nur aufpassen, das man die führenden Leisten und die Querleisten außen richtig verbindet. Prüft, ob sich danach das gewünschte Breitenmaß ergibt!

Nun erst die Kanten leimen, zurecht rücken und dann mit den Winkelklemmen oben und unten verspannen. Nun mit dem Bohrer 2 Löcher (oben und unten) vorbohren, damit das Holz beim Schrauben nicht splittert. Am Ende das Ganze mit zwei Schrauben fixieren.

Dank der Klemmschrauben sollten beide Bretter exakt im 90° Winkel aneinander sitzen, das kann man (erst wenn alles verschraubt ist) mit dem Stahlwinkel prüfen. Auch ich war am Anfang skeptisch, doch als der Rahmen fertig war, passte es exakt.
Man sollte für die zweite Seite die oberen Winkelklemmen der ersten Seite lösen und und die zweite Seite fixieren und danach, Schritt für Schritt, die weiteren Querleisten befestigen.
Die Maße sollten dabei genau aus dem Gleisplan auf den Längsseiten eingezeichnet werden und als Mittellinie für die einzusetzenden Querleisten verwendet werden. Bei den Querleisten sollte man immer darauf achten, das diese zur oberen Seite bündig mit den längs verlaufenden Leisten abschließen.

Sind alle Leisten verschraubt, ist der Rahmen schon fertig.

Tipp
An den Ecken und damit den äußeren Querkanten empfiehlt es sich, die Schrauben so zu positionieren, dass man dazwischen im Holz quer noch eine Bohrung für die Füße einbringen kann. Schließlich wollen die Füße auch noch befestigt werden und nichts ist ärgerlicher, wenn eine Schraube beim Bohren Funken schlägt.

Bilder

Fazit

In dieser Weise habe ich anschließend alle Rahmen gefertigt und gelagert, im nächsten Teil (1.2. Position und Spanten), geht es dann demnächst weiter.

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