Beim Neubau meiner Abstellung in einem IKEA IVAR Regal verwendete ich, ganz gegen meine alte Gewohnheit, das BEMO Standardgleis. Hauptgrund für mich war einfach die passendere Optik, da das PECO Gleissystem nicht ganz zu dem Vorbild RhB passt.
Doch schon beim Verbauen der Flexgleise fiel mir auf, das diese nicht in einem wirklich guten Zustand waren. Mein Hauptproblem war, dass einige der Kleineisen Nachbildungen, die letztendlich die Schienen halten (müssen), einseitig fehlten. Manchmal waren es 1 – 2 Schwellen in Folge, manchmal aber auch mehr. Dadurch neigen die Schienen dazu, sich wegzudrücken und damit natürlich auch das Spurmaß zu verlieren. Kein schöner Gedanke, vor allem wenn man einen sicheren Betrieb machen will. Mir blieb nichts weiter übrig, als die Schienen auf den Schwellen nach dem Verlegen der Gleise mit Sekundenkleber zu fixieren. Für ein „fabrikneues“ Gleis darf so etwas einfach nicht sein, vor allem für den Preis, der dafür abgefragt wird.
Ich denke mal, dass die Formen für das Erstellen der Schwellen nicht mehr im Top Zustand sind, es würde mich auch nicht überraschen, wenn BEMO nebem dem Code 70 System auch das Standardsystem in Zukunft nicht mehr anbieten wird.
Problem Weichen, Antrieb
Auch wenn die Standard Weichen einen guten optischen Eindruck vermitteln, gibt es einige Punkte, die schon von anderen Anwendern immer wieder kritisch bemerkt werden, aber bis heute nie ausgeräumt worden.
- Die Stellschwelle ist nicht sehr stabil verbaut, das Ganze wackelt teilweise so extrem, das man Angst haben muss, das nach einem Stellvorgang der Weiche die Weichenzungen nicht dicht genug anliegen.
- Die mit den elektrischen Antrieben ausgerüsteten Weichen sind nicht zu gebrauchen. Es gibt bereits in meiner kleinen Sammlung von Lokomotiven (ca. 10 Stück) mindestens drei, die an dem Gehäuse des Antriebs anecken. Und wir reden hier nicht von zugerüsteten Loks!
- Die Weichenzugen haben teilweise auch viel zu viel Spiel.
Das größtes Problem welches sich dadurch in meinen Augen ergibt, ist es das Loks gerne mal mit einem Drehgestell in das eine Weichenende und mit dem anderen Drehgestell in das andere Weichenende fahren. Das ist für einen problemlosen Betrieb natürlich Gift. Die Lösung für mich ist, dass ich auf den BEMO eigenen Antriebe verzichte und sämtliche Weichen mit Servos steuern werde. Die Endlagen sind dabei so programmiert, dass die Weichenzungen mit ordentlich Druck an die Schienen gedrückt und gehalten werden, damit Loks sicher darüber rollen können.
Ein wenig OffTopic: MTB MP5
Beim Aufbau der Abstellung experimentierte ich noch mit einem MP5 Antrieb der Firma MTB. Diese motorischen Weichenantriebe sind relativ günstig und besitzen verschiedene Arten, angesteuert zu werden. Ich habe versucht, meinen mit den qdecoder Standard Decodern der alten Baureihe (Z1 für motorische Weichenantriebe) zu steuern, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht geworden. Im Programmiermodus am qdecoder Programmer wollte es mir nicht gelingen, den Impuls (2 Sekunden) so einzustellen, das der Antrieb (erst 6, dann 3 mm) komplett durchschaltet. Teilweise musste ich den Antrieb zwei- bis dreimal auslösen, damit ein Stellvorgang erfolgreich geschaltet worde. Am Digitalstrom und der Zentrale angeschlossen, klappte es zumindestens bei 9 von 10 Versuchen. So richtig glücklich wollte ich damit nicht werden.
Das größte Problem, wenn auch sehr spezifisch, für mich war aber, das ich mit den festen (einstellbaren) Wegen von 3 oder 6 mm die BEMO Weichen nicht zuverlässig stellen konnte. 6 mm als Stellweg ist definitiv zu lang, 3 mm schon wieder zu kurz. Hier muss man einfach Servo Antriebe lieben, da man hier die Schrittweite durch die Positionen beliebt anpassen kann. Gerade durch die oben genannten Probleme bei den Weichen ist das für mich einfach die beste Wahl.
Für die PECO Weichen mit Federn sind die MP Antriebe von MTB aber eine gute Wahl, wenn man sich die doch relativ teuren Servo Antriebe sparen möchte.
Zu meinen Servo Erfahrungen werde ich separat berichten.