1.7 Gleisfeld gestalten (2/2)

Ergänzend zum letzten Beitrag möchte ich noch erwähnen, dass bei mir die letzte dünne Deckschicht auf dem „Kies“ und zwischen den Gleisen mit Hilfe eines feinen H0 (fein)/TT Gleisschotters gestaltet wird. Bewährt hat sich hier einer von ASOA, den man auch gut mit meinem Standard Schotter Leim tränken kann. Ich verwende keinen speziellen Leim, sondern einfach Ponal Classic mit Wasser verdünnt und einem guten Schuss Spülmittel aus der Küche. Zum Auftragen taugen vor allem Pipetten, die es z.B. von Revell gibt.

Bahnsteig Details (1)
Bahnsteig Details (1)

Materialen, Werkzeuge

  • ASOA Granitschotter, Baugröße H0 fein, TT (1600)
  • Weißleim, Ponal Classic
  • Wasser, Spülmittel
  • Pipetten von Revell

Bahnsteige (aka Perron)

Bevor ich mich dem Schottern zuwende, würde ich gerne meine Art, Bahnsteige zu gestalten, vorstellen.

Alle meine Bahnhofsgleise liegen ja bereits auf einer Kork Matte, so das sämtliche industriell erhältlichen Bahnsteige viel zu hoch sind. Und da bei der RhB die Bahnsteigkanten auf vielen Bahnhöfen generell nicht höher als 350 bis 370 mm sind. Laut der Informationen der AGBM, die auch die NEM Empfehlungen einhält, kommt also eine Bahnsteighöhe für H0 von 4,4 mm in Frage, bei mir dann abgerundet auf 4 mm.

Nur woher 4 mm Bahnsteige nehmen? Klar ist, dass ich den Bahnsteig selber bauen will, aber wenigstens die sichtbaren Kanten sollten halbwegs optisch ansprechend sein und dem Vorbild irgendwo auch entsprechen. Moderne Kanten der DB oder alte Holzschwellen sind bei bei der RhB nicht mehr wirklich üblich.

Auf einigen Bildern, die ich über die Google Bilder Suche fand, konnte ich ein paar einfach Konstruktionen von Bahnsteigkanten finden. Dort wurden einfache Betonplatten als Kante verwendet, keine unnötigen Zierwerke sind zu sehen, z.B. hier zu sehen. Das ist der Bahnhof Filisur nach dem letzten Umbau.

Jetzt war es nur noch eine Frage, welches Material zum Bauen zu verwenden ist. Ich wollte ein einfaches, flexibles gut zu verarbeitendes Material. Nach einiger Suche fand ich dann das passende Material, 2 mm Platten aus Depron, einem weißen Schaumstoff. Die Platten sich mit einem guten Cutter Messer aus Metal und einer scharfen Klinge super einfach schneiden, sind flexibel und können mit Uhu POR gut verklebt werden.

Bahnsteig im Rohbau
Bahnsteig im Rohbau

Also erstellte ich mehrere Streifen mit der gewünschten Breite und Länge und verklebte diese zwischen die Gleise zweimal übereinander, um den Bahnsteig in seiner Grundform zu erstellen. Mit Hilfe eines Bleistiftes und eines flachen Schraubenziehers drückte ich dann noch in Handarbeit geduldig die Kanten von Betonplatten an die Seiten und auf die Kanten der oberen Fläche. Das Gute bei dem Material ist, dass die Fugen auch erhalten bleiben, weil es sich nicht wieder schließen will.

An einigen Stellen zum Empfangsgebäude hin, schnitt ich aus der 2. Platte entsprechende Aussparungen. Mit Hilfe eines 45° Schneiders von HEKI bastelte ich mir dann noch passende 45° Kanten für die zukünftigen Fußgänger.

Nach ein paar Stunden war mein Zwischen Perron also fertig. Mit Hilfe von Acryl Farben wurde der Bahnsteig noch farblich behandelt. Durch die feine poröse Oberfläche des Materials entstand dann noch eine raue, sehr realistisch wirkende Oberfläche.

Bahnsteig Details (4)
Bahnsteig Details (4)

Fehlen nur noch die passenden Linien für die Markierungen, damit die Preiserlein nicht vom Zug erfasst werden bei einer Durchfahrt. Danach gibt es dann noch ein paar Schilder und andere Details, doch dazu später einmal mehr.

Materialen, Werkzeuge

  • Depron Platten, 2 mm (Weißer Schaumstoff)
  • Passender Kleber wie Uhu POR
  • Metalcutter mit 9 mm Klingen (Metall Lineal als Führungshilfe)
  • Bleistift und flacher Schraubendreher zum Ritzen und Drücken
  • Farben zum Bemalen (Acryl Farben auf Wasserbasis)

Im Übrigen verwende ich die Depron Platten nun auch bei einigen anderen Projekten wie den Ladegleisen im Bahnhof, das Material war also eine lohnende Anschaffung.

Ladestrasse im Bau
Ladestrasse im Bau

Schotter oder Let’s Rock!

Schon für meine erste Anlage war ich lange am Suchen nach einem geeigneten Schotter und fand Ihn bei Spurenwelten. Zum Einsatz kommt bei mir nun der „Spur H0 Kalkstein graubraun“, da er für mich die beste Mischung der Körnung und Farben darstellt.

Mit Hilfe eines kleinen Döschens (oder einem Eierbecher aus der Küche) kommt der Schotter zwischen die Schwellen und an die Ränder. Ich versuche dabei im Bahnhof sehr sparsam außerhalb der Innenseite zu sein, da auch beim Vorbild hier gar nicht so viel Schotter liegt. Nur auf der freien Strecke wird der Schotter auch wie an einem Bahndamm gestreut.

Schotter im Bahnhof
Schotter im Bahnhof

Verklebt wird der Schotter, wie am Anfang beschrieben, mit einem Weißleim Wasser Gemisch mit Hilfe einer Pipette.

Nach einem guten Durchtrocknen (24 h) werden die Reste abgesaugt und nackte Stellen noch nachgebessert. Als Finish für die Gleise kommt dann noch ein kleiner Trick. Mit Hilfe von roter Patina Farbe und dem passenden Pinsel wird noch der Flugrost nachgebildet.

Materialen, Werkzeuge

  • Passender Schotter, z.B. Spurenwelten
  • Weißleim wie Ponal Classic, Wasser und Spülmittel
  • Pipetten oder Spritzen
  • Patina Farben, z.B. von  NOCH

In Zukunft werde ich noch ein wenig mehr über den Weiterbau der Gleisanlagen schreiben.

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