Nach dem ich ja meistens über meine Bauten und Ideen oder auch mal Nachforschungen schreibe, möchte ich gerne einmal meine Anlage etwas näher vorstellen. Im Moment existieren zwar nur 3 der insgesamt mal 4 geplanten Segmente, aber so langsam sieht man einige der Ideen auch in der Realität entstehen. Richtig was los ist aber erst etwas auf den ersten beiden Segmenten, die den größten Fortschritt erfahren haben. Segment C ist im Rohbau und mit der Elektronik auch fertig, hier muss aber noch der Landschaftsarchitekt ran.
Also, dann mal los, hier ein brandaktuelle Bilder und Berichte, Viel Spass dabei!
Segment A

Aus rein technische Sicht ist der Start der Anlage als Segment mit einer Länge von 1,1 m eher unspektakulär. Auffällig dürfe vor allem die größere Tiefe mit 80 cm sein. Das war nötig, um den unter dem Berg versteckten Gleis Wendel mit einem Außendurchmesser von 80 cm zu verstecken, „passgenau“ so zu sagen, mehr Tiefe war auch Grund der Raumsituation nicht machbar.
Kehrtunnel und Siedlung
Rein technisch überwindet der Tunnel ca. 12 cm Höhenunterschied mit 1 1/2 Drehungen bei einer Steigung von ca. 3%. Und das bei einem Gleisradius von 350 mm. Im Prinzip das Minimum für BEMO und H0m. Auf Grund der Tatsache, dass diese Eckdaten dazu führen können, das manche Fahrzeuge Probleme bekommen können, war es notwendig, den Wendel mit einem abnehmbaren Kasten zu tarnen.
Durch diese Konstruktion ergab sich der Großteil des Segmentes A also als nachgestellter Kehrtunnel (sehr beliebt beim Vorbild) als Motiv sowie der Möglichkeit, ein größeres Fließgewässer und eine kleine Siedlung mit zwei Häusern und ein wenig Landschaft darzustellen. Da er Kasten aber mit ca. 20 cm Höhe über dem Bahnhofsbereich und ca. 10 cm über der Paradestrecke liegt, war es nötig diese entsprechend an der Seite zum Segment B hin mit einem Felsen zu tarnen. Ich weiß, das Ganze sieht ein wenig steril, steil und langweilig aus, ich versuchte aber aus der Situation das Beste herauszuholen.

Die Häuser stammen beide von Kibri und wurden mit Hilfe von Revell und Pigment Farben etwas gepimpt. Auch die ziemlich abstrusen Plastiksockel sind unter einer Schicht Gips verschwunden.
Die ganze Szenerie soll bewusst die Ruhe und Gelassenheit einer solchen Gegend ausstrahlen. Noch ist der Bereich nicht zu 100 % fertig, aber es müssen nur noch ein paar Details wie Pflanzen, Tiere, Menschen und Arbeitsgerät platziert werden.
Wie bei meiner ganzen Anlage ist der Grundton der frühe Herbstanfang kurz nach dem Spätsommer. Sämtliche Gräser, Pflanzen, Büsche und Bodendecker sind nach diesem Thema ausgesucht worden.
Die Häuser sowie eine Strasenlaterne sind via LED beleuchtet, vor dem Abnehmen der Abdeckung muss daher ein Stecker gelöst werden.
Segment B

Das zweite Segment enthält gleich mehrere wichtige Elemente meiner Anlage. Dominierend dürfte die ziemlich umfangreiche Einfahrt in den Bahnhof mit zwei DKW’s und einer Kreuzung sein. Neben den Antrieben waren auch die elektrischen Schaltungen für die Polarisation der Herzstücken eine ganz schöne Herausforderung.
Der Bahnhof selbst teilt sich auf dieses Segment und das Segment C auf. Er ist relativ kurz geraten, trotzdem kann am Hausbahnsteig ein GEX mit 5 Panorama Wagen Platz finden, der Rest der Züge ist eher kürzer zusammenzustellen. Gott Sei Dank ist das bei der Rhätischen Bahn auch öfters zu beobachten und ist also nicht nur ein fauler Kompromiss. Gesichert wird der Bahnhof durch diverse Signale, die allesamt von Schneider stammen und mit einem CH qdecoder Modul angesteuert werden.

Im gesamten Bereich des Bahnhofs habe ich versucht, mit „deutschen“ Mitteln ein halbwegs glaubwürdiges Aussehen nach Schweizer Vorbild zu realisieren. Dazu gehören die Weichenantriebs Attrappen, Kabelschächte, Abdeckungen und Schaltkästen sowie die Oberleitung von Sommerfeldt.
Auch beim Schotter und der farblichen Gestaltung der Schienen habe ich versucht, nach Vorbild Fotos die Farben zu treffen. Es ist aber schon sehr schwierig das zu Verallgemeinern, das man oft typische Verdreckungen wie Rost und Dreck, aber auch sehr saubere Bahnhöfe (Neubau oder Renovierung) sieht. Gerade beim Schotter habe ich viele Varianten, auch diverse Verschmutzungsgrade gesehen.

Wie immer gilt auch hier, das man mit deutlich mehr finanziellen Einsatz wohl viel mehr Details zeigen könnte. Signale und Weichenlaternen von Microscale, Oberleitung von art&web, Details neben dem Gleis vom Albula Shop usw. Hier muss jeder entscheiden, ob man das Geld wirklich investieren will. Vom Selbstbau mal ganz zu schweigen. Leider fehlt mir dazu die Zeit, das Geld ist mir dann doch zu Schade und vor allem auch das handwerkliche Geschick. Ich bin schon stolz, kleine Details wie die Oberleitung und die Antriebs Attrappen der Weichen bauen zu können.
Übergang
Zwischen den Segmenten A und B gibt es einen kleinen Bereich, den ich unter anderem für eine kleine Strasse, einen Bahnübergang mit Beleuchtung und ein paar kleine Details wie eine Mini Galerie nutze. Eine dominante Stützmauer schaffte mir den Platz für den Felsen. Diesen gestalte ich soweit es geht so, dass er nicht ganz so grau und grau daherkommt. Mit Details wie einer Schutzmauer (gelastert) sieht das Ganze inzwischen auch ganz gut aus, fertig wird man hier wie üblich wohl auch nie.
Bahnmeisterei und Diesel Tankstelle
Direkt an der ersten Einfahrtsweiche, angebunden über eine Kreuzung, befindet sich ein kurzes Abstellgleis. Neben dem Gleis habe ich ein kleines Gelände gestaltet, welches einen Diesel Tank mit entsprechende Zapfstelle und Tanksäule enthält. Der Diesel Tank ist ein kleiner Bausatz von Faller, den ich aber erst mit Revell Farben bemalt und dann mit Pulverfarben noch weiter gealtert und gemattet habe.
Das Gelände ist meinem gelaserten Holzzaun umgegeben, was für eine Fummelei 😉
Hinter dem Lager befindet sich noch ein kleiner Schuppen für die Bahnarbeiter als Lagerort. Passenderweise liegt neben der Kreuzung von Gleis 1 vor dem Beginn des Bahnsteiges noch eine Weiche.
Parade Strecke
Der hintere Teil der Segmente A, B und C wird durch eine höher gelegte Parade Strecke abgeschlossen, auf meiner kleinen Anlage der einzige Teil, wo man einen Zug doch mal komplett fahren sehen kann. Am Ende des Segmentes C wird die Strecke nach dem Abzweig gut getarnt in den Fiddle Yard münden.
Am Ende von Segment C wird dann durch eine Spante der sichtbare Abschluss der Anlage entstehen, doch das ist noch Zukunftsmusik.