Rhätische Bahn: Details auf Fotos vom Vorbild

Immer wieder fragt mich mein Schwager, ob ich nicht schon einmal „was“ gebaut habe oder wie man auf „solche“ Ideen kommt.

Nun, viele Modellbahner haben beim Basteln oft nicht das Vorbild vor dem Auge. Sie legen einfach drauf los, machen hier mal das, dort mal das. Das Ergebnis ist dann oft Langeweile oder fehlender Realismus. Schnell kann so etwas selbst die Erbauer ermüden und viele der Anlagen landen oft auf dem Schrottberg der Geschichte.

Mit etwas Mühe, ein wenig Recherche und mit viel Lesen kann man auch als Ungeübter (so wie ich) schon gute Ergebnisse erzielen. Klar, ein Mast steht manchmal immer schiefer, eine Rasenfläche sieht etwas zu „grün“ aus, man erkennt Kanten oder auch mal die Gipsreste. Aber das Auge kann oft noch Details finden, die man immer weiter verbessern kann oder Dinge sehen, die man ohne großen Aufwand nachbauen kann. Denn eines ist klar, wirklich fertig wird man nie.

Details

Fangen wir mal.

Am Gleis
Am Gleis

Auf dem Bild oben sieht man einen typischen RHB Zug im Winter. Die 618 zieht Ihren Zug eine Rampe aus einem Tunnel hoch. Mir fallen aber ein paar andere Details sofort auf.

  1. Die Stäbe für die Markierung der Weichen und Anlagen bei Schnee. Sehr interessant, nicht wahr? So etwas kann man schnell aus Drahtresten auch für das eigene Diorama nachbauen. Und Revell Farben habe ich auch immer im Haus.
  2. Die Weichenlaternen der RHB. Ich muss zugeben, ich stehe auf solche Details. Also werde ich mich mal mit Hilfe von Google demnächst genau damit beschäftigten. Auch wenn ich nur wenige Weichen auf meinen Diorama habe, solch ein Detail wäre schön!
Züge und Zäune
Züge und Zäune

Auch auf dem obigen Bild kann man gut Details sehen. Und, was wird das sein?

  1. Zugbildung: Eines der Vorteile der RHB ist es, dass es dort keine langen Züge gibt. Das schon den Geldbeutel und jedem Besserwisser kann man sagen, „Hei, das ist das Vorbild!“.
  2. Zäune: Ja, auch wenn es etwas albern klingt. Halbwegs realistische gesetzte Zäune zur Abgrenzung von Grundstücken, Viehweiden oder als Schutz für Wanderer sind auch ein solch kleines Detail, was man unbedingt verwenden sollte. Zum Glück gib es von NOCH und anderen Herstellern Zäune im Großpack, die auch dem Schweizer Vorbild nahe kommen.
Im Sommer
Im Sommer

Das obige Bild zeigt nicht nur ein schönes Motiv der RHB, sondern auch wieder einige Details, die ich für mein Diorama übernehmen kann (oder für eine spätere Anlage).

  1. Links im Bild sieht man einen typischen Kabel-Kanal mit Abzweig/Verteiler (helles Grau) für die Signale und Weichen. So etwas gehört einfach dazu! Sehr schön ist auch die Farbe zu erkennen, Beton neigt im Alter dazu, ins Bräunliche, ja fast Rostfarben zu werden.
  2. Das Kilometerzeichen. Danach habe ich auch lange gesucht. Nun werde ich mir, entweder aus Draht oder Streichhölzern, auch ein solches bauen, anmalen und dann mit einem Decal oder Selbstausdruck Bild versehen.
  3. Das Holz der Hütten. Auch bei meinen Schweiz Besuchen ist mir das schon fast schwarze Holz aufgefallen, mit dem viele Gebäude gebaut bzw. verkleidet sind. Ein weiteres, typisches Detail für die RHB in der Schweiz, welches man für Gebäude übernehmen sollte.
Die Brücke
Die Brücke

Das nächste Bild zeigt uns eine Brücke der RHB, irgendwo in der Schweiz. Auch diese kann wieder viele Details bieten.

  1. Farben! Man sollte einfach mal auf die Farben der Brücke schauen, das doch einheitliche Rostschutz Grau des Geländers, die rost-gelbige Färbung der inneren Beton Bahnen und die Farbgebung der Brücke. Oft wird so etwas viel zu grau und dunkel gemacht. Hier sieht man den wirklich hellen Grauton mit den weißen Betonungen der Fugen, aber auch den dunklen Schatten der Ritzen. Die 3 Farbtechnik hatte ich ja schon mal bei meinen Felsbauten erwähnt!
  2. Die Anbringung der Oberleitungsmasten an der Brücke sind seht interessant. Natürlich sollte man sich, wenn man so etwas nachstellen möchte, mal ein paar „nähere“ Bilder beschaffen.
Triebwagen
Triebwagen

Als letztes Bild für heute sieht man einen neuen Triebwagen der RHB. Ich persönlich bin nicht so ein Fan der neuesten Generation, aber darum geht es mir bei diesem Bild nicht.

  1. Schotter! Schaut euch den hellen, sauberen Schotter an. Soweit sieht man hier in D nur noch selten, aber in der Schweiz gibt es viele solche hellen Schotterarten. Plus die braune Färbung der Schiene hat man wieder ein Detail, welches man für seine Anlage oder Diorama verwenden kann.
  2. Die Pflanzen am Bahndamm. Dieses buschige Gestrüpp sieht sehr interessant aus, das könnten man ebenfalls mal angehen nach zu bauen. Ich denke da an Islandmoos mit Grasfasern oder etwas Anderes. Auch das kann als Anregung dienen!

Ich hoffe mein kleiner Exkurs in die Details und deren Vorbild hat gefallen. Mit ein wenig Mühe und einem gesunden Auge kann man vieles mitnehmen für den eigenen Anlagenbau. Denn ehrlich, wir wollen das es doch irgendwie realistisch aussieht, nicht wie ein Spielzeug, oder?

 

Eine Antwort auf “Rhätische Bahn: Details auf Fotos vom Vorbild”

  1. waahahah ich werde mal in deinen blog erwähnt ( „…fragt mich mein Schwager“)^^ ich bin gerührt 😀
    muss zugeben, diese details auf die du so achtest fallen mir gar nicht auf. das einzige, was mir auf anhieb ins auge fiel, war die interessante art der oberleitung im ersten bild. diese „stäbchen“ auf dem selben bild hab ich hingegen gar nicht beachtet. lustig zu sehen, auf was verschiedene menschen so „anspringen“ 😀

    na gut, genug ideen für eine richtige anlage hast ja nun. und drauf hast du es, wie man am diorama, sieht ja auch… also: fang an, was GROßES zu bauen 😉

    der chris

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