Nach dem ich zuletzt die letzte Grundplatte für meine Anlage gefertigt und eingebaut habe (Segment D), konnte ich auch sofort mit den Arbeiten am Gleisbau an diesem Teil und der Verbindung zum Schattenbahnhof starten.
Die Brücke
Ein wichtiges Element dieses Segmentes stellt ein gebogenes Steinbogenviadukt (ca. 45cm Länge) mit einem Radius von 330 mm dar. Die Breite beträgt ca. 7 cm.
Damit das Ganze auch eine halbwegs realistische Höhe überquert, habe ich einen Teil des Segment Aufbaus um 4 cm abgesenkt. Auf diesen inkl. der eh eh geplanten Höhe erreicht das Viadukt eine Höhe von 8 bis 10 cm.
Das Viadukt besteht aus insgesamt 4 Teilen (Längen am Außenschenkel 100, 150, 100 und 100 mm). Unter dem längsten Teil soll ein Bergbach fließen, der vorher aus dem geplanten Berg via Wasserfall unter dem Viadukt Richtung Anlagenkante fließt.
Der Bau
Jedes Brückenteil besteht im Endeffekt aus 4 Sperrholz Teilen. Zwei Teile bilden den inneren und äußeren Schenkel und haben neben dem Pfeiler auch einen Halbbogen und natürlich den Aufsatz.
Die anderen beiden Teile bilden eine Stütze für die beiden Schenkel und sind nach Bedarf gefertigt. Alle Teile haben die entsprechende Steigung eingerechnet.
Zuerst habe ich die 4 Teile auf der Grundplatte eingezeichnet und deren Lage festgelegt. Danach habe ich die Maße abgenommen und auf Sperrholzplatten übertragen.
Danach werden die Teile mit einer Laubsäge und einem dünnen Blatt ausgesägt. Mit Hilfe der Laubsäge gelingen auch die Bögen super.
Sind alle vier Teile ausgesägt, schneide ich aus einer Polystyrol Platte (Streifen) entsprechende Querteile, die das Zusammenleimen der vier Teile unheimlich erleichtern. Es kommt hier auch nicht auf jeden mm an, schließlich soll das Ganze halten und die Lücken werden später eh überdeckt.

Übrigens, klebe ich alles mit Holzleim, da er keine Lösungsmittel enthält und super abbindet.
Nach dem Trocken schließe ich die schrägen Kanten noch mit weiteren Polystyrol Teilen, damit eine geschlossen Fahrbahn entsteht. Auch hier muss man nicht auf jeden Ritze achten, auch das wird später geschlossen.
Der Stein
Nach dem alles getrocknet ist, werden die sichtbaren Teile der Brücke, die obere Fahrbahn und der innere Teil mit einer ca. 2-3mm starken Schicht Spachtelmasse bestrichen (dafür kann ich Spachtel aus dem Bastel Zubehör empfehlen).
Ich mische für die Masse 1:1 normalen Modell Gips und Motofill Spachtel (Innen). Der Vorteil dieser Mischung ist es, das sie sich fast eine Stunde ohne Probleme verarbeiten lässt und sich nach dem Trocken prima schleifen und ritzen lässt.
Für alle Teile sind zwei Gänge nötig, schließlich soll ja es halbwegs gleich mit einer Schicht Masse bedeckt sein.
Auch hier gilt, es muss nicht alles perfekt sein. Oft haben die Bahnverwaltungen Lücken und Risse mit Beton geflickt.

Nach dem Trocknen werden alle Kanten und Ecken und die Oberflächen noch mit Stechbeitel (vorsichtig) und Schleifpapier bearbeitet.
Sind alle Flächen vorbereitet, geht es zum nächsten Schritt.
Das Ritzen
Die weitaus interessanteste Arbeit ist das anschließende Ritzen der Stein Struktur. Viel ist dabei nicht zu beachten, da bei der RhB fast immer Natursteine verwendet wurden, die nun mal kein perfekte Form haben.
Ich habe mit einer Raster von 3 mm für die Mauern und ein etwas größeres Raster in den Bögen mit einem Bleistift aufgezeichnet.

Dann verwende ich eine Radiernadel um die Struktur in den Gips zu ritzen. Mit ruhiger Hand entstehen erst die Linien, danach wird Stein für Stein herausgearbeitet. Ich mache das immer nach dem Muster Stein auf die Kante von zwei anderen Steinen. Im Bogen sind ein paar größere Steine verbaut, hier habe ich ein 1:2 Muster angewandt. Jetzt kann man sich natürlich über die Maße und die Art streiten, ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich verzichte übrigens zum größten Teil aus das Ritzen in den kleinen Bögen, hier hat halt der Betreiber schon mit Spritzbeton die Stabilität erhöht 😉

Sobald ich alle vier Teile fertig habe und die Stellprobe abgenommen ist, wird es weitergehen mit dem Aufbau auf der Fahrspur und der farblichen Grundgestaltung.