Die letzten Tage konnte ich endlich ein wenig mit der Ausgestaltung des rechten Teils der Anlage beginnen. Dieser Bereich wird später nur noch schwer erreichbar sein, wenn alle Segmente aneinander stehen.
Vom Prinzip her arbeite ich mich von hinten nach vorne durch, so waren nun zuerst die Gestaltung hinter dem Gleis und die Oberleitung dran.
In der Totale kann man die Arbeiten gut erkennen, die Landschaft wurde endlich mit einer Decke versehen, anschließend gespachtelt und Fundamente für die zukünftigen Häuser angelegt.

Das Gelände hinter dem Gleis an der Wand wurde von mir soweit fertig gestaltet. Zum Einsatz kamen Styropor, Putzträger aus dem Baumarkt, Papier, Holzleim und eine selbst gemixte Spachtelmasse. Anschließend wurde dann mit Gips und Formen ein paar kleine Felsen gestaltet und diese mit der üblichen Methode gefärbt.
Für die Vegetation sind ein Grasmaster, Grasfasern von miniNatur – Silhouette und NOCH, Unkraut von miniNatur, Grasmatten von ModelScene und Klumpstreu von Woodland die Hilfsmittel der Wahl.


Zum Zeitpunkt der Aufnahmen fehlte noch das Finish der Felsen.
Danach ging es an ein Thema, welches ich lange überlegt und abwog (Kosten), aber mich am Ende für den Selbstbau entschieden habe. Es geht um die Fahrdrähte für die Oberleitung. Nach dem ich mir schon einige Spezial Masten und Konstruktionen baute, nutzte ich die Erfahrung der Bastelei nun auch, um die Fahrdrähte selbst zu bauen.
Zum Einsatz kommt hier 0,6mm Federstahldraht, der gleichzeitig sehr steif, aber auch biegsam und sehr gut lötbar ist. Für die verschiedenen Längen baue ich mir Formen aus Sperrholz Resten und Nägeln. Dort lege ich die zurecht geschnittenen Drähte ein und verlöte diese. Als prima Hilfsmittel hat sich dabei auch das Sommerfeldt Lötöl entpuppt.
Die Fahrdrähte werden dann auf die passenden Längen geschnitten (mit Überstand), die Enden des Fahrdrahts unten zu Haken gebogen. So kann ich die Stücken am Ausleger einhängen. Der Führungsdraht oben wird dann auf die Führungen (Isolatoren) oder in die Ösen (moderne Ausführung und Quertragerwerke) gelegt. Der Fahrdraht selbst wird dann mit Löten befestigt, der Führungsdraht oben mit einem Tropen Sekundenkleber fixiert. Danach (oder vor dem Kleben) werden die überlappenden Enden gekappt.
Das Finish ist dann die Lackierung mit einen dunklen, matten Grauton (Revell Farben).
Stellprobe und Check der Lage


Die ersten „Meter“ sind geschafft (Farbe ist noch feucht)


Das ganze Prozedere ist ein extremer Aufwand an Zeit (und Geduld) und man sieht auf den unteren Bildern auch einen ersten kleinen Fehler (Führungsdraht war 1 mm zu kurz und liegt nicht korrekt auf), aber mir gefällt es. Schließlich ist es Selbstbau, da kann man auch mal kleine Fehler machen 😆
Mit der Zeit werden die Fahrleitungen auch besser von der Hand gehen, jetzt waren es 4 Stück in drei Tagen inkl. Montage.
Ein anderes Thema, was mich ebenfalls tagelang beschäftigte und sehr viel Mini Arbeiten erforderte, war die Bahnsteig Beleuchtung. Im rechten Teil des Bahnhofs sind die Masten der Querträger direkt im Mittelbahnsteig verbaut. Ich weiß gar nicht warum ich das so plante, im aber irgendwie gefiel mir die Herausforderung. Zwei der Masten wurden, neben einem weiteren Ausleger für das Gleis 1, noch mit einem Draht Paar versehen, welches an einem Licht Modul angeschlossen ist.
Da ich nirgendswo die typischen Leuchten der RhB in H0 zu kaufen fand, habe ich mich an den Selbstbau gewagt. Zum Einsatz kamen dabei Platten, Rohre und Profile von Evergreen, als Leuchtmittel dient eine LED von Faller. Der Draht der LED ist dabei oben durch eine Röhre, am Mast direkt geführt bzw. durch ein U-Profil abgedeckt. Am Fuß habe ich improvisieren müssen und mit T-Profilen eine Art „Unterbau“ nachgestellt. Nicht ganz professionell, aber das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach trotz allem sehen lassen.

Zusammenfassend kann ich sagen, die wenigen Fortschritte sind der Mühe wert gewesen. Selbstbau macht immer noch am meisten Spaß 😉
Gruß,
Sven